Der Begriff SCHWEINEORGEL wurde eigentlich für das Akkordeon verwendet, das ja onehin die abenteuerlichsten Bezeichnungen bekommen hatte. Später wurde er gehässigerweise auch für sämtliche billigen Orgeln verwendet, die meistens furchtbar (schweinisch) klangen. Ich habe ihn sonst immer für alle fies klingenden Synthesizer und Orgeln verwendet, dann aber irgendwann auf alle elektronischen Musikinstrumente ausgedehnt. Um den Begriff vielleicht noch etwas näher zu eläutern, müssen wir selbigen von verschiedenen Seiten beleuchten: |
Erste Annäherung: (Der globale Ansatz)Ausgehend davon, daß ein Akkordeon eine SCHWEINEORGEL ist, muß man auch Harmonien (Mehrzahl von Harmonium) zu dieser Gruppe zählen, da sie ja nur eine vergößerte Version dieser Instrumente darstellen. Da Kirchen Pfeifenorgeln im Prinzip genauso registriert werden wie Harmonien und sich im Endeffekt nur durch die Tatsache unterscheiden, daß die einen Instrumente Metallzungen und die anderen Holz- und Metallpfeifen haben gehören sie also auch zu den SCHWEINEORGELN. Genauso gehören Kinoorgeln zu dieser Kategorie, weil sie ja ebenfalls Pfeifenorgeln sind und nur zusätzliche Stimmen und Spielhilfen haben. So läßt sich die Frage also nicht beantworten, da anscheinend der Klang nichts mit der Tatsache zu tun hat, ob wir es mit einer SCHWEINEORGEL zu tun haben! |
Zweite Annäherung: (Der rudimentäre Ansatz)Andererseits hat man die fiepsigen, billigen Elektronikorgeln eben wegen ihrem Klang SCHWEINEORGELN getauft. Damit müssen wir aber auch alle elektronischen Synthesizer in diese Kategorie quetschen, die ja fies genug klingen, aber bestimmt nicht billig sind, was uns aber ohnehin auch ein Stück weg von den Tasteninstrumenten führt, da das Theremin oder das Trautonium komplett ohne Tasten gespielt werden. Ebenso müsste man die ganzen Digitalorgeln und miesen Fickfuck Keyboards dazurechnen, die mit Sicherheit den fiesesten aller Sounds besitzen (man denke nur an die üblen "Platikgeigen"!). Übergreifend stellen wir aber auch fest, daß Hammondorgeln, die den Übergang der mechanischen zu den elektronischen Orgeln markieren, erst recht SCHWEINEORGELN sind, schon wegen ihrer abenteuerlichen Konstruktion, aber auch wegen ihrer Position innerhalb der Jazz- und Rockmusik. Diese Instrumenmte klingen zwar mit Sicherheit nicht übel (im Gegenteil!), haben aber eben elektronische UND mechanische Tonerzeugung, womit wir die Art der Tonerzeugung nicht als Kriterium nehmen können. Geht man jetzt in dieser Argumentation einen Schritt weiter, wird man feststellen, daß Gitarren ebenfalls SCHWEINEORGELN sind, und das es auch kein Problem darstellt, zu zeigen daß Trompeten und Posaunen wiederum auch SCHWEINEORGELN sind. Dies führt aber zu einer noch größeren Unzufriedenheit die Beantwortung der Frage betreffend: "Was ist jetzt aber eine SCHWEINEORGEL?" |
Dritte Annäherung: (der allumfassende Ansatz)Wir mußten also bis jetzt feststellen, daß wir das Wort SCHWEINEORGEL nicht an irgendwelchen akkustischen, technischen oder musikalischen Eigenschaften der Instrumente festmachen konnten. (Ganz zu schweigen von farblichen oder formgebenden!) Das läß uns zu der folgenden Definition kommen:
Es sei hiermit nocheinmal darauf hingewiesen, daß die Begriffe schweinisch und SCHWEINEORGEL nur eine liebevolle Umschreibung der Besonderheiten des künstlerischen Gesamtkonzepts einer der schönsten Gattungen der Musikinstrumente darstellen sollen, und in keinerlei Hinsicht abwertend oder bösartig gemeint sind. |
Die SCHWEINEORGELN in dieser Homepage können demnach auch alle möglichen elektronischen Musikinstrumente und alle elektromechanischen oder pneumatsischen oder sonstwie angetriebenen Orgeln sein. Ich glaube zwar das Kirchenorgeln den Rahmen dieser Homepage sprengen würden und daß für diese Art von Orgeln schon genügend Informationen existieren, aber irgenwie sind sie ja nun doch auch SCHWEINEORGELN, oder ? Außerdem gehören auch alle Zusatzgeräte wie beispielsweise Begleitautomaten und Baßsynthesizer oder Verstärker und Lautsprecher oder Ähnliches in diese Homepage. Ich denke, es versteht sich von selbst, daß ich keinen Wert auf all die digitalen bytefressenden Aldi Keyboards lege... |
Um Eure Orgeln sozusagen ins richtige Licht rücken zu können, ist es wichtig möglichst viele Informationen über Euer Instrument zu bekommen. Es macht natürlich auch nichts, wenn Ihr nur ein paar Daten habt. Schickt bitte auch alles von einer Orgel, auch wenn sie schon andersweitig in der Homepage ist. Selbstverständlich werdet Ihr auch namentlich (und/oder mit EMail Adresse) bei Eurer Orgel vermerkt und könnt einen Verweis zur EURER Homepage bekommen, sofern Ihr das wollt. Vergeßt deshalb nicht Eure persönlichen Daten mitzuschicken. Fotos von Eurer Orgel wären natürlich gut, aber müssen nicht sein. Wenn Ihr sie per EMail schicken wollt, macht das am besten im JPEG (.jpg), GIF (.gif) oder PING (.png) (oder TIFF) Format. Damit Ihr ungefähr wißt, worauf es bei den SCHWEINEORGELN ankommt, ist hier eine Liste mit zwei Beispielorgeln und Erklärungen, die Ihr auch als Formular abrufen könnt: |
Beispielorgel | anderes Beispiel | Beschreibung | |
---|---|---|---|
Fabrikat | ELKA | Dr.Böhm | Hersteller der Orgel |
Firmensitz | Italien | Minden in Deutschland | Firmensitz des Herstellers und/oder Herstellungsort der Orgel |
Modellname | X 705 | DnT | Modellbezeichnung oder Name siehe auch)*** |
Modellnummer | X 705 | DnT | Modellnummer oder Typnummer siehe auch)*** |
Seriennummer | 234 2344 45 | ? | Seriennummer der Orgel |
Baujahr | 1979 | 1974 | Baujahr (auch ungefär) |
Bauart | transportable Kofferorgel mit Stahlgestell (Comboorgel) | Standausführung, Nußbaum furniert | Bauausführung siehe auch)** |
Abmessungen (B/H/T), Gewicht | 123, 97, 63 cm, ? | 131, 97, 66 cm, ? | Abmessungen der Orgel in der Form Breite, Höhe (ohne Notenhalter), Tiefe und das Gewicht |
Manuale | 2 X 49 Tasten | 2 X 61 Tasten | Art und Anzahl der Manuale, Anzahl der Tasten pro Manual |
Pedale | 13 Pedale seperat | 30 Pedale, strahlenförmig eingebaut | Art und Anzahl der Pedale |
Verstärker/ Lautsprecher | Line OUT/ optionales ELKATIONE | 2 X 50W/ 4 eingebaute Lautsprecher | Verstärker oder Lautsprecher falls eingebaut oder dazugehörend |
Zusatzeffekte | Reverb, Chorusvibrato, Sinuspercussion, Sustain | Reverb, Vibrato, Tremolo, Glissando, Synthemat, Pizzicato | Reverb= Hall, Sustain= Nachklang, Piccicato= Wiederholpercussion - also alle technischen Spielereien |
Zusatzgeräte | Rhythmusgerät mit Begleitautomat, monophoner Synthesizer | Böhmat (Rhythmusgerät mit Begleitautomat) | alle zusä,tzlich eingebauten Geräte wie z.B. Cassttenrecorder, Leslie, Rhythmusgerät, Begleitautomatik, Akkordautomat, Solosynthi, Küchenmixer... oder externe Geräte wie z.B Leslie Tonkabinette... |
Generator | IC Technik 1. Generation | Germanium Transistoren, 9 Oktaven, Sägezahn | Bauart (und Anzahl) der Generatore(n) |
Klangformung OM (1.Manual) | 9 chörige Sinuszugriegel mit Percussion und Presets, Strings, Piano, Brass, voll polyphon, monophoner Synthesizer mit Presets und Einstellmöglichkeit | 10 chörige Sinuszugriegel und 20+8 Register, Piano, voll plyphon | siehe )* |
Klangformung MM (2.Manual) | - | - | siehe )* |
Klangformung MM (3.Manual) | - | - | siehe )* |
Klangformung UM (unterstes Manual) | 7 chörige Sinuszugriegel, Strings, Piano, voll polyphon | 10 chörige Sinuszugriegel und 18 Register, voll polyphon | siehe )* |
Klangformung PD (Pedal) | 2 chörig monophon | 4 chörig mit 7 Registern, voll polyphon | siehe )* |
Klang | super Sinussounds (Hammond!), super Strings und Brass Klang, fieser Pianoklang, spacige Synthisounds | aggressiver Sinusklang, super sakrale Festregister, erstklassiger Böhmat | subjektive Klangbeschreibung (Sinussound ist der Klang der Hammonds) |
Preis (neu/ bezahlt/ Wert) | DM9500/ DM200,-/ DM 1000,- | DM12000,-/ ?/ DM600,- | Was hat die Orgel neu gekostet?/ Was habt Ihr für die Orgel bezahlt/ Was erscheint sie Euch wert? |
Sonstiges | Lautstärke Einstellung für alles getrennt, Anschluß für Elkatone (Leslie) Lautsprecher | Selbstbauorgel | alles was Euch sonst noch zu der Orgel einfällt (z.B. weitere Technik, Woher?, Besonderheiten...) |
Formualr als Text im TXT Format laden. Die Klangformung beinhaltet alles, was es an Klangeinstellungen für ein Manual an der Orgel gibt. Traditionell sind das: Klingende Register:
Stumme Register:
Die Anzahl der Chöre bestimmt die Anzahl der Töne, die erklingen können, wenn EINE Taste gedrückt wird. Auf diese Weise kommt der richtige Orgelklang zustande. Eine dreichörige Orgel kann also bei EINER gedrückten Taste bis zu drei Töne auf einmal spielen. Die Angaben auf den Registern kommen aus der Kirchenorgelwelt. Die Zahlen auf den Registern entsprechen den Fußlagen der größten Orgelpfeife einer Fußlage (eines Chors), wie z.B 16', 5 1/3', 8',4',2 2/3', 2', 1 3/5', 1 1/3' oder 1'. Unsere dreichörige Orgel könnte also z.B. drei Zugriegel mit der Beschriftung 8', 4', und 2' haben. Oftmals haben die Orgeln für eine Fußlage auch oder nur mehrere Festregister. Zum Beispiel könnte unsere dreichörige Orgel folgende Festregister haben: Baßflöte 8', Principal 8', Octave 4', Cello 4', Gamba 4', Superoctave 2', und Viola 2'. Sie hätte damit sieben Register aber trotzdem nur drei Chöre! Einchörige Orgeln haben meistens nur 8' Register, die dann aber ohne Fußlagennummern beschriftet sind. (Manchmal sind die Register auch völlig anders beschriftet oder haben Bildzeichen anstelle einer Beschriftung...) Vollpolyphon bei einer Orgel bedeutet daß jede Taste unabhängig von den anderen Tasten mindestens einen Ton hervorrufen kann. Drückt man also 10 Tasten gleichzeitig, ertönen auch wirklich mindestens 10 Töne. Im Gegensatz dazu können alte Synthesizer zum Beispiel nur einen Ton zur gleichen Zeit erzeugen. Drückt man hier auf 10 Tasten, erklingt trotzdem nur EIN Ton (meistens der höchste Gedrückte). Man spricht dann von monophon. Die Bauart der Orgel beschreibt die verschiedenen Ausführungen einer Orgel:
Manche Orgelhersteller benutzen bei der Bezeichnung ihrer Orgeln einen schön klingenden Orgelnamen und eine Modellnummer (meist irgendwo hinten auf dem Typenschild der Orgel zu finden). Andere begnügen sich mit einer Typenbezeichnung.
|
Das Internet mit seinen extrem vielen und vielseitigen Möglichkeiten und dem weltweiten Benutzerkreis bietet sich geradezu für die Idee eines Virtuellen Orgel Museums an. Hier soll jeder Interssierte die große Vielfalt der elektronischen Orgeln und anderen elektronischen Musikinstrumente vorfinden, gerade weil die elektronische Orgel langsam in der Versenkung verschwindet. Er soll sich die Orgeln ansehen können, technische Daten erfahren, villeicht auch Orgeln "probehören" und sonstige mit einer Orgel zusammenhängende Details und etwas über ihre Geschichte erfahren - wie in einem richtigen Museum nur eben im Internet. Falls jemand diese Idee vielleicht sogar gut findet und einen Verweis auf diese SCHWEINEORGEL Homepage machen möchte, kann er eines der beiden folgenden Icons benutzen - Vielen Dank! |
http://www.schweineorgel.de/ |